
Personalisierte Motor Homes stellten
die Norm für Revcon dar, nicht nur für
Privatleute, sondern auch für gewerbliche
Kunden. Manche wurden als mobile
Einsatzkommandos (Polizei/Feuerwehr)
für Notfälle gebaut, hier z. B. zu sehen
im Film “E.T. - Der Außerirdische“:

Andere Revcons fungierten als lokale
Sendeeinrichtungen für Radio und TV,
es gab sogar “Büchermobile“ für
Bibliotheken. Die Revcons wurden
nicht nur besser, sie wurden auch
größer, der neue Slant-Nose konnte
in längeren Ausführungen als der
Flat-Nose bestellt werden - bis zu
34 ft lang.

Mein Revcon misst 30 ft (9,1m), mit Motorradträger
beläuft sich die Länge auf rund 10 Meter.
5. Vergleich GMC Motorhome - Revcon
Wie schon zuvor erwähnt, kooperierte
John Hall von Revcon mit GM, ihm
wurde der FWD Antriebstrang vom
Oldsmobile Toronado zur Verfügung
gestellt, mit der Auflage, diesem
diversen Stresstests zu unterziehen und
die Ergebnisse an GM weiterzuleiten.
GM nutze die daraus gewonnen
Erkenntnisse für den Bau des GMC
Motorhomes (1973 bis 1978), das
einzige jemals am Fließband eines
namhaften Autoherstellers produzierte
Motorhome der Welt.
Das Fahrgestell des GMC Motorhomes, es
gibt hinten - wie beim Revcon - keine
durchgehenden Achsen. Die fehlende
Kardanwelle erlaubt eine niedrige
Aufbauhöhe (2,8 m) und eine günstige
Schwerpunktlage.

Die Tanks sind tief und in der Nähe der
Tandems positioniert, was der Fahrstabilität
sehr entgegenkommt.
Normalerweise liefern die Hersteller nur
das Fahrgestell mit Motor auf Truck-Basis,
meistens als Dually aus, während dann ein
fremder Ausstatter den Aufbau und die
Gestaltung der Inneneinrichtung übernimmt.
Revcon war somit der Erprobungs- und
Technologieträger für die Entwicklung
des GMC Motorhomes.

Revcon Flat Nose (1968 - 1978)
Es gab auch ein paar wenige Flat-Nose
Ausführungen mit 6 Rädern, diese
sind äußerst selten. Hier ein Foto von
so einem Typ, offensichtlich ein Umbau
zum Abschleppwagen:

1973 begann dann GM mit der eigenen
Produktion des “GMC Motorhomes“,
über 12.000 Stück wurden gebaut,
die zweite Erdölkrise führte zu dessen
Einstellung (1978). Im Vergleich dazu
sah der Revcon Flat-Nose eher
“old fashioned“ aus.

Die Länge belief sich auf 23 und 26 ft
(7 und 7,9 m), also deutlich kürzer als
die Revcons, diese waren im Vergleich
dank der Verwendung von
leichtgewichtigen Materialien trotz ihrer
längeren Abmessungen sogar leichter.
Auch erwies sich in der Praxis die
Inneneinrichtung der Revcons als
haltbarer als die der GMC Motorhomes.
Produziert wurden diese in Pontiac,
Michigan. Ein 455er (7,5 Liter) Rocket V8
oder ein 403er (6,6 Liter) Oldsmobile V8
konnten geordert werden. Die hinteren
Tandem-Räder des GMCs waren mit einer
Luftfederung ausgestattet, der Revcon
verfügte ab 1978 über ein Heavy Duty
Hendrickson-Tandem mit konventionellen Blattfedern.

Aus der Unterlagenmappe, die mir zum Fahrzeug
mit dazu gegeben wurde:

Über das Hendrickson bin ich froh,
denn die Luftbälge samt Kompressor
benötigen Wartung, während die
Blattfedern aus dem Army-Bereich
bei meinem Revcon nahezu unkaputtbar
sind.

Mein 30 ft (9,1 m) Slant-Nose Revcon hat ein
Eigengewicht von 5.700 kg, im
Vergleich dazu bringt das kürzere 26 ft.
(7,9 m) GMC Motorhome genau dasselbe
Gewicht auf die Waage.

Ein paar Stück Slant-Noses wurden auch
mit echtem 6x6 Antrieb ausgeliefert.
Bemerkenswert im Vergleich Revcon -
GMC Motorhome ist, dass zuerst
Revcon sein Flat-Nose Motorhome auf
den Markt brachte, GMC mit einem
moderneren Außendesign nachzog
und später Revcon wiederum das GMC
Motorhome 1978 vom Design her
kopierte. Der Revcon wirkt dabei eine
Spur stromlinienförmiger.