Alu & Stahl verkleben

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Samy
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Alu & Stahl verkleben

Beitragvon Samy » Montag 27. September 2010, 22:07

so, ich hab grad was zum ,,basteln" da. nicht direkt was mit auto zu tun, aber das thema an sich ist sicher für den einen oder anderen interresant.

prinzipiell ists so das eine Alu Schiene mit einer Systemhülse aus Stahl verschruabt wird. Die Schrauben werdne auch mit grünem Locktide gesichert.
Aber ich will die schiene am liebsten noch mit der Hülse zusätzlich verkleben.
Aus zwei gründen:
- ich bin paranoid
- das kaliber rumst ordenlich :twisted:

mir gehts jetzt darum mit welchen klebern ihr erfahrung habt.
und ja ich weiß es is oasch die zwei zamzuschrauben, geht aber ned anders, und ja ja verschiedenen wärmedehnungen bla bla.

was könnts aus eigener erfahrung gut weiterempfehlen?
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Dimostines
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Beitragvon Dimostines » Montag 27. September 2010, 22:44

Also Alu und Stahl haben prinzipiell nix zusammen verloren. Fast immer und unausweichlich werden Aluminiumbauteile mit Komponenten oder Verbindungsmittel aus anderen metallischer Werkstoffen verbunden, und damit besteht grundsätzlich die Gefahr von Kontaktkorrosion sog. galvanische Korrosion. Wenn zwei oder mehrere Metalle unterschiedlicher Stellung in der Spannungsreihe, in metallischem (d.h. elektrisch leitendem) Kontakt bei gleichzeitiger Benetzung mit einem Elektrolyten stehen, bildet sich eine Potentialdifferenz, die zu anodischer Auflösung des „unedleren“ Metalls führt. Voraussetzung für das Entstehen von Kontaktkorrosion ist also ein Elektronen- und Ionenleitender Kontakt zwischen Metallen mit unterschiedlicher Potentialdifferenz) in Gegenwart eines wäßrigen Elektrolyten.

Bedeutet: Alu auf Stahl und Feuchtigkeit bedeutet Korrosion. Aluschrauben wirst du ohne Einsatz einer Bohrmaschine nimmer raus bekommen. Denke, dass der Kleber u.U. auch dazu dient den Stahl vom Alu fern zu halten. Ob es einen Kleber "Alu/Stahl" gibt, welcher für diese beiden Metalle am besten hält, kann ich dir rausfinden wenn ich Morgen meine Unterlagen in der Firma durchackere.
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Beitragvon Gustavltd » Montag 27. September 2010, 23:10

Bei BMW wird ein Kleber von 3M verwendet. Dei den neueren Modellen wird der vordere Alu Teil mit der Stahlfahrgastzelle verklebt. Es sind nur drei Nieten die aber nur für die exakte Position zu sorgen haben. Ob der Kleber im freien Handel erhältlich ist kann ich Dir leider nicht sagen.

lg Gus
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Beitragvon Buickpower » Dienstag 28. September 2010, 08:48

Generell lassen sich Metalle SEHR GUT untereinander verkleben. Guckst du Flugzeug, Boots- und Automobilbau.

Verkleben macht aber nur Sinn wenn du auch einen gewissen Spalt einhalten kannst da sich die Flexibilität des Klebers (würd da 2-K Epoxid, ~2,5% Bruchdehnung verwenden, aber keines ausm Baumarkt oder so!) nach der Schichtstärke richtet.
D.h. wenn 1mm Kleberstärke dann kann sich das Zeug max 2,5% von 1mm bewegen bevor es Bricht. Da musst allerdings bei ein paar Quadratzentimetern Klebefläche scho bald mitn LKW dran ziehn.
Laminierharz wie du's zB für GFK oder CFK Teile verwenden würdest wäre etwas flexibler.
Das bekommst du in Kleinmengen z.b. in der MARINEABTEILUNG beim Bauhaus in Wr. Neustadt oder Wien Laxenburgerstrasse.
Geniales Zeug und für sehr viel zu verwenden. Immer gut ein wenig davon in der Garage zu haben.
Um nen gewissen Abstand zu halten und die Flexibilität und Festigkeit weiter zu erhöhen könntest du ein ganz dünnes Glasfaservlies verwenden.
Bruchdehnung liegt dann bei etwa 4%.
Das hält Bombenfest, und du kannst es auch mal um'drerd haun ohne das sich da gleich was löst. Etwas problematisch is nur es wieder zu lösen. Das geht dann nur mit Temperatur und etwas Gewalt.

Wichtig is die Richtige Vorbereitung der Klebestelle!!
Stellen mit ACETON (nix, Bremsenreiniger, nix Nitro..) reinigen, dann mit SCHLEIFVLIES abschleifen und nochmals mit Aceton reinigen.
Harz beidseitig auftragen, harzgetränktes Glasvlies rein und zusammenfügen.
Eventuell nach ner Stunde bei 80° für 1-2 Stunden ins Rohr.

Damit kannst Panzer Schleppen....
Zuletzt geändert von Buickpower am Dienstag 28. September 2010, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Gregor » Dienstag 28. September 2010, 09:12

Hallo Samy,

nimm UHU 300, damit klebe ich ua. die Hydraulikzylinder vom Modellbagger und die sind bis 40 Bar dicht u. halten.
Einfach 1:1 anmischen, vorher gut fettfrei machen u. ev. anschleifen, Kleber drauf, zusammenschrauben und tempern, hält bombenfest.
Wenn das Teil nicht ins Backrohr passt einfach mit dem Fön aufheizen.
Die Klebung geht auch wieder auf wenn über 200° erhitzt wird.
Mit der Temperatur kannst Du die festigkeit u. Sprödheit beeinflussen.

Freunde kleben damit zB. auch die Ziehlfernrohre auf die Montierung, gerade bei Luftdruck kommt da ein netter Schlag drauf.
Gruß
Gregor

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Beitragvon Samy » Dienstag 28. September 2010, 21:24

danke mal @ all.

@ dimo
kontaktkorrision ist mir völlig bewusst und kla, leider gibts keine andere möglichkeit. si emüssen zusammen. wäre sehr lässig von dir nachzuschauen.

@ buick
ja! endlich mal jemand der auch auf aceton schwört. danke dir auch für die tipps.

@ gregor
ja den 300er verwende ich gern und oft. aber bei gewissen teilen vertrau ich dem nicht so ganz bei den schepperern die di emühle macht.

@ gustav
jo, bei aston martin wird auch verklebt, aber da weiß ich dass der kleber ein betriebsgeheimnis ist der noch nicht bekannt geworden ist. sowas wär eh super.
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Beitragvon Gregor » Dienstag 28. September 2010, 21:45

Hallo Samy,

ich kann Dir noch bei einem Freund fragen, der hat Schiekleber, damit werden die Beläge u. Kanten verklebt.
Gruß
Gregor

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Beitragvon Dimostines » Sonntag 3. Oktober 2010, 21:39

So Samy, war heute noch mal in der Firma und hab mir die links geholt, die ich dort auf meinem Rechner gelassen habe.

Also es gibt mehrere Methoden Alu und Stahl zu verkleben. Meine Vermutung, dass der Kleber dabei unter anderem die Rolle der Isolation gegen Kontaktkorrosion übernimmt, stimmt. Wichtig ist also, dass der Klebstoff vollflächig aufgetragen wird und nicht nur punktuell zum verkleben verwendet wird.
Schau dir die zwei .pdf-links an. Laut unserer Technik zum verkleben von Alu-Stahl geeignet. AW 136 soll dabei besser (und bedeutend teuer) sein.

http://www.astorit.ch/fileadmin/publika ... _eur_g.pdf

http://65.213.72.112/tds5/docs/480-EN.pdf
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Beitragvon thunderchief » Montag 4. Oktober 2010, 11:22

Hallo,

ich kenne nun Deinen Einsatzfall nicht genau.
Grundsätzlich gilt es zu unterscheiden, ob diese Verbindung Bewegungen (thermisch oder mechanisch ausgelöst) ausgleichen muß oder nicht.
Bei starren Verbindungen wie Presspassungen (Hülse wird in Schiene eingepreßt oder eingeschlagen) ist die Wärmedehnung nicht unbedingt relevant, da die Vorverformung des Materials einiges dieser Dehnungsunterschiede ausgleichen kann (abhängig vom eingesetzten Temperaturbereich). In diesem Fall würde ich zu Loctite 601 raten, der speziell für Welle - Nabe - Verbindungen ausgelegt und wie Dein Loctite 270(1) ebenfalls hochfest ist.
Es gibt hier noch weitere Kleber, welche sich durch unterschiedliche Spaltgrößen unterscheiden.
Bei elastischen Verbindungen habe ich gute Erfahrungen mit Sikaflex 252 gemacht.
Neben der Reinigung sollte natürlich auf die Oberfläche geachtet werden.
Eloxalschichten (Aluprofile) sowie Chromatschichten (gelb verzinken) sind passive Oberflächen, für die es Aktivatoren gibt (ebenfalls beim Kleberhersteller erhältlich).

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Beitragvon Samy » Montag 4. Oktober 2010, 14:44

di everbindung muss lediglich thermische bewegungen auslösen. grundsätzlich ist das Alu profil das auf der stahl hülse verschraubt wird auch noch elexiert. die hülse vom stahl brüniert.
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