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Hallo,

Ich hätte eine Frage an die Tuning Spezialisten:

Ich möchte einen V8 aus den späten 50ern, der komplett neu aufgebaut werden muss, bei der Gelegenheit für ein Oldtimerrennen tunen. Mein Ziel ist viel Drehmoment zwischen 1000 und 3500. Mehrleistung über 4000 bringt nix, weil der Motor nicht höher als 4500 dreht.
Folgende Optionen habe ich am Tisch und ein paar Fragen dazu:

Aufbohren von 3,6 auf 4Liter (es gibt dafür passende Kolben) - Wieviel Mehrleistung bringt das? 10%?

Kompression von 9,5 auf 9,9 erhöhen - Klingelgefahr - da schon? Mehrleistung?

Kanäle polieren - bringt das tatsächlich was oder sprechen wir da von Steigerungen im Promillebereich? Bzw hilft das nur das Drehzahlband zu erhöhen?

Feinwuchten der Kurbelwelle. Werde ich wohl für Laufruhe und Verschleiss auf jeden Fall machen, bringt aber sonst nix, oder?

Ventile vergrößern geht nicht, weil sich die schon fast berühren.

Was kann man sonst noch tun?

Vielen Dank für jeden Tipp!

lg,

deck

ohne den Motor zu kennen.. die Verdichtung erhöhen würde ich nur dann, wenn es ganz sicher kein Klingeln zu Folge hat, die Mehrleistung ist nur ganz minimal, vor allem wenn zb nicht die Nockenwelle auf die erhöhte Kompression angepasst wird

Kanäle polieren (die Köpfe porten, Ansaugspinne den Kanälen exakt anpassen) bringt ganz sicher was, aber es wird keinen sehr spürbaren Unterschied machen, dennoch gibt's mehr Sinn als einfach die Kompression zu erhöhen

du kannst den Vergaser und die Zündung noch sorgfältig abstimmen, zb mit einem wideband sensor oder einem Prüfstand und mal alles servicieren (neue Kerzen, neuer Benzinfilter, Luftfilter..)

Hallo,

Der Motor ist ein Volvo B36. Der einzige echte schwedische V8. Kennt keiner und ist auch recht selten. Ist nach Small Block Vorbild konstruiert, hat aber z.B. eine andere Zündfolge. Nicht einmal Volvo Spezialisten kennen den, bzw haben ihn jemals gesehen.
Der Motor an sich ist für sein Alter ziemlich in Ordnung - 180PS, unbekannte Nm -, das Auto wiegt aber 2,9t und von daher wäre etwas mehr Wumms schon fein. Wenn ich auf 230-240PS käme, würde das immens helfen. Vor allem unten rum braucht er mehr Drehmoment. Von der 3ten in die 4te ist die Spreizung der Gänge recht groß, da muss er immer ein bisserl nachdenken, bevor er wieder genug Drehzahl entwickelt. Das kostet Zeit und Nerven.

Vergaser und Zündung sind ziemlich optimal. Kerzen immer Rehbraun, läuft superrund. Sicher kann man noch ein bisschen was optimieren, aber viel wohl nicht mehr.
Ich habe noch einen zweiten solchen Motor im Keller liegen, den ich gerne für Rennen aufrüsten möchte.

Natürlich wäre es einfacher einen SBC einzubauen, aber dann würde der Wagen die Zulassung verlieren. Ist ein historisches Fahrzeug. Ob der Motor aufgebohrt ist, ist bei so einem Exoten hingegen nicht wirklich nachprüfbar und von daher die bessere Lösung.

die Übersetzung ändern wäre auch noch eine Möglichkeit damit er unten rum agiler wird.. ausser er ist schon kurz genug
also bei nem Pontiac V8 kommst du mit etwas mehr Kompression eventuell durch, wenn der Block zero decked ist.. vielleicht lässt sich das auf den Volvo auch anwenden.. sprich etwas mehr Hubraum, Kompression leicht erhöhen, alle Kanäle optimieren und die Zündung/Vergaser dann darauf einstellen, vielleicht noch den Ansaugweg etwas verlängern (theoretisch kann ein Vergaser spacer die Leistungskurve ein wenig nach unten versetzen, allerdings bei weiten weniger effizient als wie wenn du an der Nockenwelle was machst)

kann nicht viel mehr dazu sagen, aber bei dem Gewicht kann ich deine Sorge verstehen

Auch auf der Auspuffseite kannst Du ansetzen, sofern Du nicht an eine bestimmte Bauform gebunden bist. Also Kanäle porten, den Krümmer innen polieren, eventuell Rohrlängen aufeinander abstimmen, Doppelrohranlage mit 1 oder 2 Verbindungen.
Brennräume auslitern und aufeinander abstimmen bringt auch ein bissi was.
Kurbeltrieb erleichtern und dann feinwuchten wäre die Meisterklasse von old school tuning. Dadurch dreht die Maschine leichter hinauf. Auch den Schwung von der Kupplung kannst Du erleichtern durch radial angebrachte Bohrungen.
Andere Riemenscheiben-Übersetzung, damit die Lichtmaschine (und auch ev. die Wasserpumpe) langsamer dreht. Wenn es ein Beschleunigungsrennen ist, kannst für diesen Zeitraum die Vorerregung der Lichtmaschine per Schalter ausschalten, wieder ein bissi was gewonnen.
Kopfbearbeitung war schon immer der Schlüssel zu mehr Durchsatz = bessere Zylinderfüllung. Ventile polieren, 3-Winkel-Sitz fräsen, Ventilschaft im Durchmesser reduzieren, eventuell leichtere Ventile verwenden.
Keine High Volume Ölpumpe nehmen, bei Rennen ist die Drehzahl eh meistens höher und die Pumpe kostet auch ein bissi Leistung.
Also zusammengefasst: Jede Kleinigkeit für sich wird nicht viel bringen, aber das gesamte Paket und vielleicht noch ein wenig Gewicht am Fahrzeug einsparen sollte merklich besseres Drehmoment bringen.

Grundsätzlich gilt für mehr Drehmoment unten rum entweder mehr Hubraum oder den Hub ändern Richtung Langhub.

Je besser die Füllung ist im unteren Drehzahlbereich(Ventile groß, Nockenwelle abgestimmt, Abgasseitig wie Kurt geschrieben hat und Kanäle optimieren) desto besser das Drehmoment unten.

Ansaugwege möglichst lange für Kraft im unteren Drehzahlbereich

Es geht wahrscheinlich um eine 'Sugga', oder?



...mit dem Volvo Penta Bootsmotor; der V8 im Klein-LKW Snabbe hatte ja nur 120 PS.

Von der Konzeption her (bereits hochgetrimmter Lastwagenmotor) glaube ich ja nicht, dass da noch groß was rauszuholen ist.
Und angesichts des hohen Eigengewichts des Dings reichen 10 - 20 Ps nicht, um irgendeinen Eindruck zu hinterlassen.

Auch bei 200 PS hast Du noch immer fast 15 kg per PS.

Oder geht es nur um Gleichmäßigkeitsbewerbe?

Volltreffer.
Jepp geht um meine Sugga. Und ja, es ist der B36B aus dem Boot.
Es geht um Endurance mit Zeitprüfungen:
http://www.endurorally.com/pages/5th-pe ... rally-2013

Ich brauch also keinen Rennwagen. Aber bei den langen Landstrassen und Wüstenpassagen wäre ein wenig mehr Elastizität und mehr Kraft unten raus fein. Auf 13000km hilft jedes Bisserl zum Fahrspass. Hab einen Bericht eines Teilnehmers gelesen, der meinte, 20PS mehr und es wäre eine Hetz gewesen. Und ich hab das Gefühl, dass ich da auch noch Spielraum für Verbesserung habe.
Nachdem die Route 2016 durch den Himalaja führen soll, ist bei Steigungen jedes PS mehr willkommen. Man will ja nicht am Hang verhungern...

Danke auf jeden Fall für die Tipps. Da ist einges dabei, was sicher hilft. Ich denke mal von 3,6 auf 4 Liter wird eine gute Verbesserung sein und wenn wir bei der Gelegenheit die anderen Punkte auch angehen, könnten da schon die paar Prozent mehr rauskommen, die helfen.

Ich hab auch mal kurz an einen Kompressor gedacht, aber da ist das Risiko wohl unnötig groß...

sorry, die Frage, gehört dir der mit der Getränkedosenlakierung ?!

Hmm, den, den ich meine hatte aber glaub ich ein Blazer K10 Fahrgestell, wenn ich mich nicht irre...ist schon länger her, daß ich das Teil näher gesehn (beim Kareb) hab..

lg
Al

Nein, keine RB Sugga. Die wurden beim Lagermax in Straßwalchen als mobile Discofahrzeuge aufgebaut. müssten so an die 4-5 Stück sein. Später haben sie dann die Karosserie in GFK nachgeformt und auf diverse Fahrwerke geschraubt. sieht übel aus.

Meine hatte ich schon ein paar Jahre vorher und hab sie orischinal hergerichtet. Halte nichts von den Umbauten, speziell, weil die Sugga Achsen von einem LKW stammen und man daher kaum was Stärkeres einbauen kann.

aha, ok...sehr interressant jedenfalls

ahh so sieht das teil aus...
hab erst am letzten WE so einen in schladming gesehen!
cool