US-CAR-Forum.at

Hallo Leute!

Nach Motorneuaufbau (Chevrolet 400cui Baujahr 73 mit Rochester 2GV) hab ich den Vergaser einfach mal draufgesetzt wie er vorher eingestellt war und bin damit zur Pickerlüberprüfung.
Folgende Werte wurden gemessen:
Drehzahl 610 U/min
HC 123 ppmvol
CO 1.512 %vol
CO2 14.03 %vol
O2 0.66 %vol
Lambda 0.98
PEF 0.528 (was ist das eigentlich?)

Er springt nun aber bei Weitem nicht mehr so schön bzw leicht an wie vor der Überholung (egal ob kalt/warm).
Außerdem bilde ich mir ein, dass er so ab etwa 90km/h wenig Leistung hat.
Vergaser wurde kurz vor der Motorüberholung gereinigt, neu abgedichtet und auf die vorherigen Gegebenheiten von einer US-Werkstatt eingestellt.

Wie geht man bei der Vergasereinstellung/-anpassung an die neuen Bedingungen nun am Besten vor?

Könnte Zündung da auch mitspielen? (HEI-Verteiler, 10 Grad Vorzündung soweit ich weiß).

Einen älteren Abgastester hätte ich bei der Hand, wenn es hilft.

Bzw wo oder wer könnte das zuverlässig machen?
Ich bin aus NÖ, Bezirk Hollabrunn.

Danke für eure Hilfe!
Jürgen

Angenommen dass Du eine ähnliche Nockenwelle wie vorher hast, dass alles intern dicht (Ventilsitze, Ringe etc) ist, dass die 10° auch dem vorher entsprechen usw. sollten die Werte auch ähnlich sein.
Was ich so von US Vergasern gelernt habe:
1. Wenn man nach CO einstellt, hat man vielleicht gute Werte fürs Pickerl, aber das Ding wird nahezu unfahrbar.
2. Wenn die Werte Vorzündung stark verändert werden, muss man am Vergaser sehr stark nachregeln, damit es *stimmig* wird.
3. Es ändern sich auch die Werte geringfügig, ohne dass man irgendwas rumschraubt, allein weil die Toleranzen grösser als in DE sind.
4. Den meisten Unterschied macht es, wenn man die Zündverstellung (Unterdruck) zwischen ported und full vacuum wechselt.
5. Und Unterschied macht es auch, wenn man die ganze Abgasentgiftung (EFE, EGR, AIR, EGR und wie sie alle heissen) ersatzlos streicht. Einzig das PCV sollte unbedingt bleiben, wenn man Tiefgaragen ohne Alarm befahren möchte.

Ich gehe mal davon aus, dass Du von Kontakt auf HEI upgegradet hast (scheussliches Wort). Die Unterdruckverstellung der neu gekauften Verteiler ist nahezu unbrauchbar, weil viel zu heftig. Ca. 20° U-Verstellung sind ok, diese Dinger können je nach Einstellung eher Richtung 35°.

Als Anfang würde ich mal die gesamte Zündung messen, bei ca. 2.500 - 3000 rpm: ohne Vacuum ca. 32-36°je nach Verdichtung etc. Dann das ganze mit zusätzlich Vacuum (egal wo angeschlossen). Hier maximal (ganz grob) 52° für einen SBC. Dann zurück zum Leerlauf ohne etwas zu verstellen. Das wäre Deine Anfangseinstellung - kann sein, dass 0° rauskommt. Dann fängt die Arbeit an. Habe zuwenig Leben, das hier genau zu beschreiben, es gibt Literatur dazu.
Aber das ist nur mal die Zündung. Dann geht es mit dem Gemisch weiter. Werksangabe sind meist 0.5% CO. Das ist ein Mindestwert für einen neuen Motor. Ich bin meist mit 1.5 oder 2.0 CO gut gefahren (haha, Wortspiel). Das ist aber nur der Leerlauf und die Grundeinstellung für Ortsgebiet. Werte für echten Fahrbetrieb sind fast nur mit Breitbandsonde zu zeigen, so bekommt man auch einen sehr guten Verbrauch hin, aber das ist Zeitaufwendig bis zum geht nicht mehr. Hab das mit einem Quadrajet letztes Jahr so gut hinbekommen, dass ich 14.3 AFR im Teillastbetrieb, 12.5 bei Vollast und 15.7 im cruise mode über das gesamte Drehzahlband hinbekommen habe - ein Sommer Arbeit kann man sagen.