Erfahrungen mit Vergasertausch

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deckard
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Erfahrungen mit Vergasertausch

Beitragvon deckard » Montag 22. Oktober 2012, 11:06

Hallo,

Wollte mal von meinen Erfahrungen mit dem Wechseln von einem 600er Holley auf einen 500er Edelbrock erzählen. Vielleicht hat ja der eine oder andere ähnliche Probleme.

Hab 3 Jahre mit dem Holley gespielt und mit einer Lambdasonde versucht ihn vernünftig einzustellen. Laut Sonde war alles perfekt.
Hab mich mit einem Rennmechaniker kurzgeschlossen, der viel Ami-Erfahrung hat. Das Ergebnis war ein brauchbarer Rundlauf mit ab und an einem Zündaussetzer und einem Verbrauch, der nicht nachvollziehbar zwischen 20 und 29 Litern gependelt ist.

Hab jetzt auf einen 500er Edelbrock gewechselt. Motor läuft ohne Zündaussetzer und der Verbrauch ist auf 12 Liter runtergerasselt, ohne dass ich groß was geschraubt hab. Er spricht direkter an und hat laut Popometer mehr Wumms.

Der 600er war wohl zu groß. Dass das so drastische Folgen hat wundert mich aber sehr....
Ich glaube aber auch, dass ein Holley deutlich komplexer in der Einstellung ist, als ein Edelbrock. Bin auf jeden Fall sehr begeistert.

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Beitragvon bullitt » Montag 22. Oktober 2012, 11:12

Bitte poste doch noch ein paar weitere Details zum Motor damit man das auch nachvollziehen kann.
Holleys sind sicher nicht so leicht einzustellen wie Edelbrocks, aber man kann auch Holleys gut einstellen. Wenn so ein gravierender Unterschied im Verbrauch bestand, dann war da was faul. Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Lambdawerte vorher gepasst haben - hast du sie jetzt mal nachgemessen?

Was war das für ein Holley genau?
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Beitragvon deckard » Montag 22. Oktober 2012, 11:34

Hallo,

Motor ist ein 283er mit etwas schärferer Nocke, HEI Zündung, Fächerkrümmern und Edelbrock Performer RPM Spinne. Vermutlich hat der Motor andere Köpfe, da die Kompression bei 9,5 liegt, was wohl etwas hoch ist.

Der Holley war ein 600er mit Vacuum Secondaries. 80157 oder so
Der Edelbrock ist ein 1801.

Die Lambdawerte waren super. Immer zwischen 0,85 und 1 - auch beim WOT-Beschleunigen. Ich habe keine Erklärung, warum das damals nicht gefunzt hat. Ein Düsentausch hat die Lambdawerte ruiniert, deshalb sind wir wieder zurück auf die ganz kleinen. Müsste jetzt lügen welche... ich glaube 54er. Hat nie gehustet, nie gespuckt, nie in den Auspuff geschossen. Vom Fahren her sehr in Ordnung. Nur das er bei jeder 5-10 Kurbelwellendrehung mal einen Zündaussetzer gehabt hat, war komisch. Kerzen waren aber alle Rehbraun. Kerzenfarbe nach Vollgasfahrt habe ich nie angeschaut.
Ich glaube, dass der 600er einfach zu groß war.

Jetzt hat er keine Aussetzer, spricht besser an und verbraucht die Hälfte.

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Beitragvon Fast-Furious » Montag 22. Oktober 2012, 13:18

hoffe das ist jetzt nicht zu sehr off-topic.. aber wie kann man die kompression messen? also technisch statt rechnerisch wenn man ja nicht weiss welche köpfe drauf sind?!

zündung hast kontrolliert? hast du nen verteiler der über vakuum verstellt? vielleicht gibts da ein problem mit der scharfen nockenwelle
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Beitragvon deckard » Montag 22. Oktober 2012, 13:37

Die Zündung war und ist bei 13 Grad bei 650 und 33 Grad bei 3000 ohne Vacuum. Im Betrieb dann mit Vacuum.

Die Kompression messe ich mit einem Manometer. Alle Kerzen raus, Manometer an einen Zylinder dran, Vergaser WOT und 2-3 mal mit dem starter drehen lassen. Da komme ich auf 9-9,5. Denke, das ist mehr als Stock.

Da ich nix geändert habe, ausser dem Vergaser, wird's am Vergaser liegen, wenn er weniger verbraucht, meine ich.

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Beitragvon Fast-Furious » Montag 22. Oktober 2012, 13:49

sorry, ich dachte an das kompressionsverhältnis.. das was du misst ist der kompressionsdruck mit dem manometer, das sollte einfach möglichst gleichmässig sein auf jedem zylinder.. ob das mehr als stock ist weiss ich nicht, aber eben nicht mit der verdichtung verwechseln

und dass er die hälfte braucht nach dem vergasertausch ist bestimmt kein zufall :) nur sagen eben die meisten dass holley jedenfalls zu bevorzugen wäre im vergleich zu edelbrock, daher wunderts mich
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Beitragvon deckard » Montag 22. Oktober 2012, 14:07

Dann stimmt es ja. Wir haben ja auch beide von der Kompression geschrieben, und nicht der Verdichtung. :)

Dachte auch, das Holley besser ist, deshalb hatte ich einen drauf. Nur sind die offensichtlich für einen engagierten Laien kaum einzustellen. Zumindest ist das mein Eindruck. Standgas ist easy. Einfach drehen, laufen lassen, Zündkerzenbild checken, nachstellen usw. Das ist mMn nicht diskutierbar. Wenn die Zündkerzen rehbraun sind, dann verbrennt er im richtigen Verhältnis. Das hat die Lambdasonde auch verifiziert (Lambda 0,95-1).
Die Bereiche über Standgas habe ich dann mit der Lambdasonde kontrolliert. da hat auch alles gepasst. D.h. die Düsengröße war richtig.
Der Choke hat auch innerhalb von 2 Minuten komplett aufgemacht. Da lag das Problem also auch nicht.
Mir ist nicht klar, wo der Holley das Benzin hingeschüttet hat. Ausgelaufen ist jedenfalls nix.

Jetzt ist alles gleich, nur der Vergaser ist neu. Ich musste beim Edelbrock im Vgl zur Liefereinstellung das Standgas etwas anfetten und ich muss noch kontrollieren, ob das Gemisch bei hohen Drehzahlen auch noch passt, aber auf den ersten Blick sieht es toll aus....

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Beitragvon hier-kommt-kurt » Montag 22. Oktober 2012, 14:14

Holleys und Edelbrocks sind beide gleich leicht oder schwer einzustellen, sie arbeiten ja auch nach demselben Prinzip. Und bei beiden gibt es dann noch Teile, die man anpassen kann, also Düsen und Anreicherungsventile beim Holley, Düsen/Nadeln sowie Federn beim EDL. Dazu beim Holley mehr Möglichkeiten mit der Beschleunigerpumpe.
Die statische und dynamische Kompression kann recht unterschiedlich sein. Ein hochverdichteter Motor mit einer scharfen Nockenwelle (=mehr Überschneidung) kann u.U. weniger am Manometer anzeigen als ein Serienmotor.
Beim Opel 6-Zylinder habe ich zwischen 11 und 12 bar Kompression, obwohl der Motor nur 9:1 verdichtet ist.
Vermutungen helfen nicht viel. Es kann z.B. das Unterdruckgesteuerte Anreicherungsventil beim Holley defekt sein. Wenn die Membrane einen Riss hat, rinnt dort unkontrolliert Sprit direkt in den Motor. So kann man diese *Aussetzer* wie du es beschreibst argumentieren.
Bei mir war es umgekehrt. Original ist am 351W Motor ein 2-fach Versager mit ca. 275cfm drauf, ich habe gegen einen 390er Holley getauscht und brauche jetzt deutlich weniger Sprit bei ca. gleichen Fahrleistungen. Motor ist absolut stock.
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Beitragvon Plan B » Montag 22. Oktober 2012, 16:27

Ich hab bei meinen Autos immer einen neuen 500 Edelbrock mit Spacer draufgetan,mal mit mal ohne elektr. Choke.Die waren immer leicht einzustellen und der Verbrauch sehr gering.Für den normalen Straßengebrauch reicht das und wieder mal hatte der Magistris recht:Der Edelbrock ist für Eure Amischüsseln absolut ausreichend und gut genug. :lol:

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Beitragvon Buickpower » Montag 22. Oktober 2012, 21:10

Naja, für an 283er is a 600er scho recht sportlich angesetzt. Da geht halt mit von Außen an a paar Schrauberln drehn nix mehr. Da muß scho mehr gemacht werden und es ist immer noch fraglich ob es Sinn macht da man dann meist erst in hohen Drehzahle wohinkommt wos wirklich passt.
Nicht umsonst hat jeder Hersteller eine Tabelle in der die Richtige Vergasergröße ermittelt werden kann. Und da bist mitn 283er auf street mit 500 oft scho an der heftigen Seite aber ein 390er is halt wieder eng...

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Beitragvon hier-kommt-kurt » Montag 22. Oktober 2012, 21:41

Kommt ja auch sehr darauf an, wieviel cfm der Motor wirklich braucht, also wie gut der Ansaug- und Abgastrakt sind. Da gibts viele Formeln aber genauso viele Erfahrungswerte. Z.B. ein Chevy 400 SB hat ab Werk einen Doppelvergaser, auch mit den angegebenen 265 HP im 70er Jahr, und ein 5.0 Motor aus 77 hat einen Q-Jet für ca. 160 PS (allerdings DIN). Eigentlich nicht nachvollziehbar, aber funktioniert.
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Beitragvon Fast-Furious » Dienstag 23. Oktober 2012, 00:39

wenn nicht viel verändert wurde, ist es sicher nicht verkehrt sich bei der wahl daran zu orientieren, was so ein motor original hatte und eben ein wenig mehr nehmen :) oder ermitteln was genau für teile verbaut sind und alle daten in ein programm wie den engine analyzer eingeben, der rechnet dann unter anderem auch die cfm aus bei der jeweiligen drehzahl, ist aber vermutlich nicht ganz einfach.. ich kenn jemand der sowas kann und der meinen motor damit simuliert hat! (daraus kann ich zb erkennen dass in meinem gewöhnlichen rpm bereich nie mehr als ein 600cfm vergaser nötig ist)
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Beitragvon Buickpower » Dienstag 23. Oktober 2012, 07:51

Also an Vergaser zu klein machen geht eh fast nicht, (wenn die Düsen und Beschleunigepumpe groß genug sind) bringst eh net mehr durch und das Zeug geht dann halt nix.. is aber besser zu fahren auf der Strasse da er super anspricht. Dafür verhungerst halt nach oben raus.

Zu groß is da halt problematischer... da wäscht man sich dann schon mal gern den Schmierfilm von den Zylinderwänden.. no bueno..

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Beitragvon Gregor » Dienstag 23. Oktober 2012, 18:50

Wenn ich dran denke, dass mein 460er mit einem Holly 600 oben raus keine Probleme hat, würde ich sagen für eine 283 viel zu groß.
Gruß
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Beitragvon Fast-Furious » Dienstag 23. Oktober 2012, 20:50

oben raus ist halt nicht bei jedem motor das selbe.. der 283er dreht vermutlich locker mal 1000rpm mehr als ein 460er... ich würds immer in relation zu dem sehn, was original verwendet wird bei einem nur leicht modifizierten motor!
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