Federstahl an der Heckklappe gebrochen

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Christl
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Federstahl an der Heckklappe gebrochen

Beitragvon Christl » Donnerstag 1. Juli 2010, 20:50

Am Wochenende ist mir der zweite Federstahl, der beim Öffnen der Heckklappe hilft gebrochen und nun ist es für Frauenhand nicht mehr möglich das Ding hochzuheben.

Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben was ich als Ersatz nehmen kann; oder noch besser: wer kann sowas nachbauen?

Wenns nix gibt muss ich wohl Gasdruckdämpfer montieren, was jedoch die letzte Lösung sein sollte.

Danke!

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rene74
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Beitragvon rene74 » Freitag 2. Juli 2010, 10:25

Hallo Christl

schon mal bei einer fähigen Schlosserei nachgefragt ob man dir so was nachbiegen kann? Muster is ja vorhanden...
Ich glaub ich hab Tinitus auf den Augen, überall wo ich hinschau nur Pfeiffen :-)

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Beitragvon Buickpower » Freitag 2. Juli 2010, 10:47

Nen Federnschmied oder nen Landmaschinenmechaniker suchen... sollt für die Kein Problem sein.
Schlosser haben meist net das richtige Material und das Zeug sollte ev. auch Wärmebehandelt werden da sich sonst recht bald die Federkraft verlüchtigt.

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Samy
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Beitragvon Samy » Samstag 3. Juli 2010, 10:21

mhm, die sorge hab ich das ein landmaschinentechniker nen härteofen stehn hat :roll: :lol:


um federstahl nun zu schweißen gilt folgendes.
federstahl muss beim schweißen weich geglüht werden.

den bei allen temperaturen über 200°C beginnt die rekristallisierung (austernisierungsgrenze).

ebenfalls reichts es nicht ihn dann einfach abkühlen zu lassen oder abzuschrecken, das würde ihn nur aufhärten, jedoch hättesd du auch noch ne ecklige glashärte.

du brauchst daher einfach einen härteofen, ein findiger schlosser wird ihn dir dann aufheizen bis er die richtige glühfarbe hat um ihn dann richtig abzuschrecken. so weit ich noch weiß muss es ohnehin in einer emulsion passieren da wasser zu schroff wär.

das schweißen selber wird kein problem sein, den haben sie mal das passende gerät da, haben sie auch den passenden draht(zusatz) je nachdem wie sie schweißen.
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Beitragvon Buickpower » Samstag 3. Juli 2010, 11:45

Also lauf FE3C und Härtediagramm an das ich mich noch so dunkel erinnern kann beginnt die Austenitisierungstemperatur bei min 730 (0,8% C) bis etwa 1140° (bei 2,2% C) also weit davon entfernt davon was beim Anwärmen passiert.
Mit zu weit anwärmen nimmst du dem Stahl nur sein "Gedächtnis" und er verformt sich plastisch...

Problem is halt das beim Schweissen in den Randzonen diese Temp sehr wohl erreicht wird und ohne Weitere Nachbehandlung das Werkstück je nach Material direkt an der Naht bricht. Deshalb dann erhitzen über den Punkt an dem sich Austenit bildet, an der Luft abkühlen lassen bis die richtige Härtetemp erreicht ist (Mischkristallbildung) dann im WASSER abkühlen da niedriglegierter Stahl schroffe Abkühlung braucht und ansch. mittels Anlassen entspannt.

6 Jahre IGM Robotersysteme,
davon 1 Jahr Analyse von Schweissproben..inStahl bis Blei...

Aber Wurscht is ja kein Wettbewerb hier, wir sollten nur versuchen niemanden mit halbwahrheiten zu verwirren auch wenns gut gemeint is..Recherche rules..

Fazit:
Neu machen lassen oder eben fachkundig schweissen lassen.

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Beitragvon Samy » Samstag 3. Juli 2010, 14:38

jo oder paar mehr, ganz hab ichs auch ne dim hinterkastl da ich in der wärmebehandlugn ned arbeite.
aber prinzipiell wissen wir beide was gemeint is :lol:

die andere sache ist halt wieder, dass es US stahl is, und der natürlich auch noch paar jahre am buckl hat und wir wissen alle wie genau die legierungsbestandteiel da drüben sind und waren :D

aber im prinzip, kann mans versuchen. ists danach auch im Ar***, wars für die katz und verlangen traud sich dann eh keiner wenns ned wird.
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Beitragvon Dimostines » Samstag 3. Juli 2010, 22:04

Gut, bekomm ich den Auftrag dann such ich dir die richtige Stahlnormung raus, übernehm die theoretische Wärmebehandlung (ich sag dir welche Temperaturen du brauchst, wie lang du glühen musst und mit was du abkühlen solltest.)

Zur Erklärung: Hier ist genau mein Thema. Arbeite seit 20 Jahren in der Wärmebehandlung und leite eine Abteilung die Zwischenstufen vergütet (Bainitisiert), Martensitisch härtet und hochlegierte Stähle glüht.

Falls ich ein Stückchen des Stahles deiner Feder in die Finger bekommen könnte, könnte ich dir sogar eine genaue Spektralanalyse machen, den Stahl gefügetechnisch untersuchen und eventuell Vorschläge zur Verbesserung machen.

Als Gefüge würd ich spontan einen feinlaminaren Sorbit/Troostit empfehlen. Ich werde am WE meine Unterlagen wälzen und mal eine vertretbare Stahlempfehlung abgeben.
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Beitragvon Buickpower » Sonntag 4. Juli 2010, 07:08

Genau..VERGÜTEN is der richtige Begriff...;-)

Durchs schreiben kommen die Leut zsamm...gut so..

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Beitragvon Dimostines » Dienstag 6. Juli 2010, 12:02

Stahlempfehlungen:
Werkstoffnummer: 1.6580 (oder 1.6582)
UNI Norm: 30NiCrMo8
Analyse in %:
C: 0,26 bis 0,34
Si: max. 0,40
Mn: 0,30 bis 0,60
P: max. 0,035
S: max 0,030
Cr: 1,80 bis 2,20
Mo: 0,30 bis 0,50
Ni: 1,80 bis 2,20

Fällt unter Vergütungsstahl/Kaltfließpressstahl/Luftfahrtwerkstoff für höchstbeanspruchte Teile bzw. für den Motorenbau, Herstellung von Pleuelstangen, Getriebewellen, Teile für Fahrgestelle.
Bauteile für höchste dynamische Beanspruchung (Rotorwellen, Propellerwellen, usw.)
Warmformgebungstemperatur: 1050 bis 850°C
Normalglühtemperatur: 850 bis 880°C
Weichglühtemperatur: 650 bis 700°C
Härtetemperatur: 830 bis 860°C
Abschreckmedium: Öl
Anlasstemperatur: 540 bis 660°C

Mechanische Eigenschaften im vergüteten Zustand bei Raumtemperatur:
Durchmesser über 16mm und unter 40mm:
Streckgrenze min. 1050 MPa
Zugfestigkeit von 1250 bis 1450 MPa
Bruchdehnung A5 mind. 9%
Brucheinschnürung min. 40%
Elastizitätsmodul (10³ N/mm²): 210

Dies hier ist sicher nicht der günstigste Stahl für deine Anwendung. Damit hab ich mich auf die „sichere Seite“ geschlagen. Ohne Berechnungen der Torsions-, Druck- und/oder Zugbelastungen bzw. ohne Materialuntersuchungen wie in meiner pn vorgeschlagen, kann ich dir keine andere (günstigere) Alternative vorschlagen.
Der Stahl wurde auf eine Gewichtsbelastung von 200 N bei einer Sicherheitszahl von 3 berechnet. Bedeutet, dass deine Heckklappe 120 kg wiegen könnte ohne dass der Stahl bei Belastung bricht.
Stoßbelastung habe ich nicht berechnet.

Für genauere Berechnungen benötige ich die Daten, die ich dir in der pn geschrieben habe, die da wären:
Durchmesser des Stahles
Belastungsstelle (Druck/Zug/Verdrehung)
Gewichtsbelastung
Einbauort (Aussagekräftige Bilder)
Ein ca. 20mm dickes Stahlstück, kalt entnommen, zur Gefügeuntersuchung, Härteprüfung und Spektralanalyse wäre wünschenswert.
Liegt aber bei dir ob du mir die Probe schicken möchtest.
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Beitragvon EKE » Dienstag 6. Juli 2010, 12:26

@christl
hast PN

LG
EKE

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