Überhitzung GM Performance 350/290 engine

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deckard
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Überhitzung GM Performance 350/290 engine

Beitragvon deckard » Mittwoch 16. September 2015, 22:10

Hallo,

Ich hab eine Frage zu einem 350/290 Motor von GM PErformance.

Im Handbuch steht, dass man das total Timing ohne Vacuum auf 32 Grad bei 3000rpm stellen soll und dass das Vacuum auch im Betrieb nicht verwendet werden soll.
Wenn ich das aber so mache, habe ich dann ein Timing von 16-17 Grad in idle, was mMn viel zu hoch ist.
Der Motor überhitzt auch massiv trotz Alu-Kühler. Ich vermute dass dieses frühe Timing die Ursache ist.

Auf was für idle Timing sollte die Zündung stehen, wenn ich 32 bei 3000 rpm habe? Sollte den Verteiler anders besücken, damit er 12 Grad in Idle und 32 Grad bei 3000 hat?

Generell sagt man ja, das Timing bei 3000 ist wichtiger. Im Alltagsbetrieb kommt der Motor aber nur selten über 1000rpm, also denke ich, sollte das Timing unten rum auch passen.

Bin für jeden Tipp dankbar.

Deck
Zuletzt geändert von deckard am Donnerstag 17. September 2015, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon hier-kommt-kurt » Mittwoch 16. September 2015, 23:03

Einerseits läuft ein Motor mit einer Anfangseinstellung von 4-12 Grad recht gut, mit oder ohne Vacuum je nach Bedarf. Andererseits ist beim Chevy eine Gesamtfrühzündung von ca. 34-36 Grad anzustreben (ohne Vacuum). Wenn sich das nicht erzielen lässt, soll man die mechanische Verstellung im Verteiler entweder begrenzen (stärkere Federn oder Verstellweg verkürzen, z.B. Schlitze zuschweissen) oder erhöhen (weichere Federn oder Schlitze verlängern. Prinzipiell haben Serien-Verteiler eher zuviel Verstellung, weil die moderneren (wir reden trotzdem von 30-40 Jahre alten) Motorenkonzepte geringe Anfangsfrühzündung verlangen, wegen Abgaswerten.
Ein alter Kontaktvereiler aus den 60ern hat Vorteile in diesen Punkten gegenüber einer neueren HEI.
Beim HEI kann man sich mit einem advance curve kit und einer verstellbaren Unterdruckdose helfen.
Prinzipiell weiss Dr.Google wie meistens Rat.
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Beitragvon Fast-Furious » Mittwoch 16. September 2015, 23:12

mehr Vorzündung sollte die Temperatur eher senken als erhöhen.. dafür werden die Abgaswerte schlechter (HC)

wenn du keine Vakuumverstellung nutzen willst/sollst dann musst halt gucken wie weit die mechanische Verstellung geht, bei meinem Verteiler kann man das verändern indem man verschiedene Begrenzer reinschraubt

bei welcher Drehzahl die volle Verstellung anliegt, hängt von den Federn , je leichter die sind desto schneller geht die Verstellung.. bei 3000rpm Ende klingt aber sinnvoll

wenn du das nun weisst und 32° total advance möchtest brauchst du zB einen Begrenzer der 16° freigibt, wenn du mit 16° Initial fahren möchtest... solltest du weniger wollen dann muss die Verstellung eben zB 20° freigeben und dann drehst den Verteiler auf 12° Initial für gesamt 32° :) bedenke aber, dass dein Überhitzungsproblem kaum besser werden wird, indem du das Initial Timing zurücknimmst.. hast du denn einen guten Lüfter zum Alukühler?

ich bin kein Chevy Fachmann, aber denke dass ich wohl etwas wie 10° Initial wollen würde, die Vakuumverstellung an manifold vacuum hängen und mechanisch würde ich etwa 25° wollen... sobald der Motor Drehzahl macht, sinkt das Vakuum... bei Vollgas hast du gar keines mehr, damit ist die Vakuumverstellung automatisch aus dem Spiel und du hast etwa 35° bei WOT und einen guten Wert für Standgas und Ökonomie (wenn man das Wort verwenden darf *g*)
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Beitragvon deckard » Donnerstag 17. September 2015, 17:17

Danke für die Tipps. Ich inzwischen draufgekommen, dass wohl die Federn in meinem Zündverteiler etwas zu steif sind. Daher liegt der Meschanische Maximalausschlag erst bei 4000 an. Ich werde weichere Federn einbauen, dann sollte das passen.

Was bleibt, ist das Problem mit der Überhitzung. Das hängt wie es scheint nicht damit zusammen. Ich hab deshalb den Titel geändert.

Hier kurz zusammengefasst:
Motor 350/290 von GM Performance neu
Getriebe TH350
Holley 650
Fächerkrümmer
Edlebrock Performer Ansaugspinne
Standard WaPu neu
Alu Kühler neu
4 Flügelvent fix an der Wapu - Abstand 15 cm
Zündkerzen Rehbraun
Getriebeöl mit eigenem Kühler vor dem Wasserkühler
Frostschutz auf -35 Grad.

Der Motor heizt bei 25 Grad Aussentemperatur im Standgas auf 105 Grad auf.
Bei 50kmh mit Standgas geht er runter auf 95-100. Wenn ich auf der Landstrasse Vollgas gebe, dann geht er auf 110 und kocht auch mal über.

Der Motor läuft prinzipiell gut, nur wenn er auf 110 aufheizt fängt er an unrund zu laufen und hat weniger Leistung.

Motor springt warm und kalt sofort an. Eventuell muss man beim Warmstart das Gas kurz antippen.

Eigentlich sollte er doch mit Alukühler zumindest in Fahrt kühl bleiben.

Den Alukühler habe ich neu verbaut, weil der Motor mit dem Standard-Kühler auch heiß gelaufen ist. Ist jetzt natürlich Kacke: Viel Geld für den neuen Kühler ausgegeben und der Motor ist noch immer heiss....

Was ich kontrolliert habe:
Thermostat macht auf bei 78 Grad.
WaPu pumpt - Zirkulation im Kühler sichtbar
Keine Luft im System (Blindstopfen an der Ansaugspinne aufgemacht - blubbert raus)
Zündung mehrfach kontrolliert. Kein Klingeln
Die Leitungen zum Kühler und zur Heizung sind alle warm.

Was mir auffällt:
Die Leitung zur Heizung hat 95 Grad, die Leitung von dort zurück (bei laufender Heizung) nur 70.
Die Leitung zum Kühler hat beim Zulauf 95 und beim Rücklauf 85-90.
Alles gemessen mit Infrarot Thermometer.
D.h. die Heizung hat mehr Kühlleistung als der Alu-Kühler!

Wenn die Wapu schwach wäre, müsste die Kühlleistung stärker sein, weil dann das Wasser mehr Zeit im Kühler hat, Hitze abzugeben.
Zu stark kann die Standard Wapu aber kaum sein. Außerdem habe ich das Thermostat als Durchstrombegrenzung drinnen. zu schnell wird das Wasser also nicht durchfliessen.

Ich bin komplett ratlos. Mir fällt nichts mehr ein.

Ich installiere jetzt einen Elektrolüfter mit Thermosteuerung, aber das ist nur eine Korrektur der Symptome. Ich würde aber gerne die Ursache beseitigen.

Bitte um Hilfe!!

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Beitragvon hier-kommt-kurt » Donnerstag 17. September 2015, 17:35

Hast du am Kühler eine Zarge, die den Luftstrom genau zum Lüfter bringt? Das allein bringt innerstädtisch oft bis zu 10° C weniger Wassertemperatur.
Der fixe Lüfter (das *Kreuz*) kann wenig bis nichts. Auch die Chevelle von meinem Dad selig ist ewig damit heissgelaufen und der Motor hat mindestens einmal pro Woche übergekocht (alles Serie, 283/Powerglide).
Ein Visco mit einem 7 blättrigem Lüfter kann was.
Das mit dem E-Lüfter ist eine gute Sache. Am besten zu Anfang über einen Schalter in Armaturenbrettnähe und ein Relais direkt ansteuern. Da kannst es auch nach Motor abstellen ein wenig nachlaufen lassen, so wie es moderne Autos machen. Das wirkt oft Wunder.
Was weniger toll wäre, wenn der *neue* Motor ein Problem mit der Kopfdichtung hätte. Die Symptome wären ähnlich, dazu würde aber ein unerklärlicher Wasserschwund kommen. Den hast ja nicht, oder?
Ausgleichsgefäss? So kann das übergelaufene Wasser dann wieder selbständig den Kühler auffüllen, hilft zwar nicht gegen die Ursache, aber die Symptome werden gelindert.
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Beitragvon deckard » Donnerstag 17. September 2015, 20:07

Hallo Kurt,

Nein, Wasserverlust hat er nicht. Nebeln tut er auch nicht. Ich hoffe, dass ich mit den Kopfdichtungen Glück habe...

Zarge habe ich auch keine. Deshalb möchte ich auch den E-Lüfter einbauen.

Was mich irritiert ist, dass er auch heißläuft, wenn ich schnell fahre. Da nützt der E-Lüfter dann auch nix mehr... Das kann mit einem Alu-Kühler doch gar nicht sein?
Ich habe mich schon gefragt, ob die Bei GM irgendwas im Block vergessen haben, was den Wasserfluss blockiert.

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Beitragvon hier-kommt-kurt » Donnerstag 17. September 2015, 22:38

A ganz a blöde Frage: Es gibt Wasserpumpen für Links- und für Rechtslauf. Riemenscheibe passt auf beide .........
Zur Sicherheit mal die Temperatur mit einem anderen Instrument messen, eventuell an einer anderen Stelle.
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Beitragvon deckard » Donnerstag 17. September 2015, 23:28

Mmmmh... wie finde ich das mit dem links und rechtslauf heraus? Ist das an der Pumpe angeschrieben? Die Pumpe ist 3 Jahre alt. Unterlagen hab ich dazu keine.

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Beitragvon 518cui » Freitag 18. September 2015, 11:15

Ich würde dir ein neues Thermostat ( highflow) und eine neue Wapu empfehlen ebenfalls highflow, falls es dann noch nicht geht, Drucksensor im Kühlkreis installieren, Temperaturspreizung über Kühler klingt für mich normal.
Wo hast du deine Temperaturmessstelle installiert??
Kopf, Thermostatgehäuse, Spinne?
BG Walter

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Beitragvon deckard » Freitag 18. September 2015, 15:17

Hallo Walter,

Der Sensor ist oben an der Wapu installiert. Hab mich etwas gewundert, war aber schon so, als ich das Auto gekauft habe.

Ich versteh nur nicht, dass ein milde getunter Motor derartig heiss werden kann, oder ist das wirklich normal?

lg Deck

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Beitragvon haizn23 » Freitag 18. September 2015, 17:14

Ich habe bei meinem 330 Olds das gleiche Problem. Wird auch gleich heiß. Trotz visko und 7 Blatt Lüfter und Leitblech....bin auch noch am Lösung suchen. Vlt Zündueitpunkt von bei mir 12 Grad auf 10 Grad!

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Beitragvon Fast-Furious » Freitag 18. September 2015, 17:19

wie gesagt.. weniger Vorzündung bedingt wenn dann höhere Temperaturen
ich würde mal testen ob die Kopfdichtungen gut sind und wenn der Olds auch eine divider plate hat würde ich diese und die sleeves im Timing cover neben der Wapu kontrollieren.. nur ne neue Pumpe und neuer Thermostat hilft nix wenn das nicht stimmt
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Beitragvon haizn23 » Montag 21. September 2015, 08:55

Fast-Furious hat geschrieben:wie gesagt.. weniger Vorzündung bedingt wenn dann höhere Temperaturen
ich würde mal testen ob die Kopfdichtungen gut sind und wenn der Olds auch eine divider plate hat würde ich diese und die sleeves im Timing cover neben der Wapu kontrollieren.. nur ne neue Pumpe und neuer Thermostat hilft nix wenn das nicht stimmt


Ups!! Natürlich mehr Vorzündung....Zuerst versuche ich es aber noch mit der optimierung von Kühler usw....

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Beitragvon Gustavltd » Dienstag 22. September 2015, 13:26

Klar kann etwas im Block/Kopf verstopft sein weil irgend jemand etwas vergessen hat.

Nimm die Wasserpumpe und das Thermostat raus und spritz mit dem Gartenschlauch in die Öffnung am Block. Wenn geht etwas rüber damit die Verbindung dicht ist. Dann sollte Dir das Wasser gleich überall raus laufen. Wenn nicht kannst Du immer noch alles zerlegen und schauen welcher Kanal durch Sand/Rost oder Fremdmaterial verschlossen ist.

lg Gus
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Beitragvon deckard » Montag 28. September 2015, 11:25

Danke für die Tipps!
Ich habe am Wochenende den E-Lüfter mit Thermoschalter eingebaut und alle Kerzen kontrolliert. Bisschen justieren am Vergaser war notwendig, aber jetzt sind alle rehbraun. Ich denke mal, einen Kopfdichtungsschaden kann ich damit ausschliessen. Sonst wäre zumindest eine Kerze zu mager oder versifft. Es nebelt auch nix und das Öl ist nicht schaumig.

Mit dem Lüfter und 15 Grad Aussentemp ist die Überhitzung kein Problem, nur ist der Lüfter (Spal mit 3400cubicm) sehr laut. Kommt an der Ampel ziemlich uncool, wenn das Ding heult. Ich denke, ich werde einen Spannungsregler einbauen und den Lüfter soweit runterregeln, dass er bei minimalem Lärm ausreichend kühlt.

Der Lüfter läuft bei normalem Betrieb und 15 Grad Aussentemperatur gut 50% der Zeit. Den Luftquirl an der Wapu hab ich abgenommen.

Die Anschlusskanäle der Wapu hab ich kontrolliert, die sind frei.

Das hilft jetzt mal soweit, dass man damit fahren kann, aber ganz richtig kann so eine Hitzeentwicklung eigentlich nicht sein.
Die Frage bleibt für mich im Raum, woran das liegen kann....

Thermostat und Wapu funktionieren. Man sieht sehr schön, wie der Motor auf 80Grad aufheizt und dann wieder auf 60 fällt, wenn das Thermostat aufmacht und das kalte Kühlmittel aus dem Kühler durch die Wapu fliesst.
Danach steigt er auf 90 an, bis der Lüfter aktiviert wird.

Danke und lg

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