Leute sagt mal, wo bekomme ich das Blech her, wenn ich ein paar Kleinigkeiten bei meinem Jeep einschweißen möchte ( Heckklappe ) ?
Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben.
Danke schon mal.

Moderator: superbee
Dimostines hat geschrieben:ACHTUNG: Auf keinem Fall sollte, wie Gregor schon geschrieben hat, rostbeständiger Stahl, umgangssprachlich NiRO genannt, eingeschweißt werden.
Es treten dabei nämlich zwei verschiedene Arten von Korrosion auf.
1)Interkristalline Korrosion / Kornzerfall
Bei dieser Korrosionsart verläuft der Angriff entlang der Korngrenzen und es werden die Korngrenzen bzw. korngrenzennahe Bereiche des metallischen Gefüges herausgelöst. Meistens sind nichtrostende austenitische Cr-Ni- und Cr-Ni-Mo-Stähle mit Kohlenstoffgehalten über 0,03 % betroffen. Ebenfalls sind ferritische Cr-Stähle gefährdet. Die Ursache sind Ausscheidungen chromreicher Phasen auf den Korngrenzen, z.B. Karbide die sich durch Wärmeeinbringung gebildet haben, wodurch den unmittelbar benachbarten Bereichen Chrom entzogen wird. Durch die Chromverarmung geht die passivierende Wirkung des Chroms verloren. Für austenitische Stähle verläuft dieser Vorgang der Sensibilisierung besonders schnell bei Temperaturen um 475°C (Bildung der Chi-Phase) und im Bereich zwischen 600 und 850°C (Bildung der Sigma-Phase). Ferritische Stähle erfahren eine Sensibilisierung bei Temperaturen oberhalb 950°C. Ein später angreifendes korrosives Medium löst die chromverarmten Bereiche und das Gefüge zerfällt in einzelne Körner. Durch den Einsatz von Stabilisierungselementen wie Titan oder Niob, wird der Kohlenstoff anders als über Chromkarbid abgebunden. Das liegt an der höheren chemischen Affinität dieser Elemente zum Kohlenstoff. Zum Beispiel bilden sich dann beim Schweißen Titankarbide oder Niobkarbide womit die Entstehung der Chromcarbide unterdrückt wird.
2)Kontaktkorrosion
Kontaktkorrosion entsteht wenn sich zwei unterschiedliche metallische Werkstoffe berühren und ein Elektrolyt, ein Feuchtigkeitsfilm genügt schon, vorliegt. Der edlere Werkstoff wirkt dann als Kathode und führt zu einer anodischen Auflösung des unedleren Metalls. Beispielsweise können Verschraubungen an Stahlteilen, wenn sie mit Edelstahlschrauben durchgeführt werden, starke Korrosion der Gewinde aufweisen.
Haegar hat geschrieben:Dimostines hat geschrieben:ACHTUNG: Auf keinem Fall sollte, wie Gregor schon geschrieben hat, rostbeständiger Stahl, umgangssprachlich NiRO genannt, eingeschweißt werden.
Es treten dabei nämlich zwei verschiedene Arten von Korrosion auf.
1)Interkristalline Korrosion / Kornzerfall
Bei dieser Korrosionsart verläuft der Angriff entlang der Korngrenzen und es werden die Korngrenzen bzw. korngrenzennahe Bereiche des metallischen Gefüges herausgelöst. Meistens sind nichtrostende austenitische Cr-Ni- und Cr-Ni-Mo-Stähle mit Kohlenstoffgehalten über 0,03 % betroffen. Ebenfalls sind ferritische Cr-Stähle gefährdet. Die Ursache sind Ausscheidungen chromreicher Phasen auf den Korngrenzen, z.B. Karbide die sich durch Wärmeeinbringung gebildet haben, wodurch den unmittelbar benachbarten Bereichen Chrom entzogen wird. Durch die Chromverarmung geht die passivierende Wirkung des Chroms verloren. Für austenitische Stähle verläuft dieser Vorgang der Sensibilisierung besonders schnell bei Temperaturen um 475°C (Bildung der Chi-Phase) und im Bereich zwischen 600 und 850°C (Bildung der Sigma-Phase). Ferritische Stähle erfahren eine Sensibilisierung bei Temperaturen oberhalb 950°C. Ein später angreifendes korrosives Medium löst die chromverarmten Bereiche und das Gefüge zerfällt in einzelne Körner. Durch den Einsatz von Stabilisierungselementen wie Titan oder Niob, wird der Kohlenstoff anders als über Chromkarbid abgebunden. Das liegt an der höheren chemischen Affinität dieser Elemente zum Kohlenstoff. Zum Beispiel bilden sich dann beim Schweißen Titankarbide oder Niobkarbide womit die Entstehung der Chromcarbide unterdrückt wird.
2)Kontaktkorrosion
Kontaktkorrosion entsteht wenn sich zwei unterschiedliche metallische Werkstoffe berühren und ein Elektrolyt, ein Feuchtigkeitsfilm genügt schon, vorliegt. Der edlere Werkstoff wirkt dann als Kathode und führt zu einer anodischen Auflösung des unedleren Metalls. Beispielsweise können Verschraubungen an Stahlteilen, wenn sie mit Edelstahlschrauben durchgeführt werden, starke Korrosion der Gewinde aufweisen.
sehr gute Erklaerung - da merkt man, dass einer vom Fach ist![]()
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Buickpower hat geschrieben:Und alle die es nicht glauben das Spannungskorrosion sehr leicht zu vermeiden ist sollen sich mal nen Bootsantrieb genauer ansehn...Edelstahlschrauben und Wellen an allen Ecken und Enden...und das ganze in einem Aluminiumgehäuse das im Salzwasser liegt...alles verbundem mit kleinen Drähten die für einen Potentialausgleich sorgen. Da is die Spannungsreihe dann wurscht.
Buickpower hat geschrieben:
Und alle die es nicht glauben das Spannungskorrosion sehr leicht zu vermeiden ist sollen sich mal nen Bootsantrieb genauer ansehn...Edelstahlschrauben und Wellen an allen Ecken und Enden...und das ganze in einem Aluminiumgehäuse das im Salzwasser liegt...alles verbundem mit kleinen Drähten die für einen Potentialausgleich sorgen. Da is die Spannungsreihe dann wurscht.
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